Ein voller Erfolg war die Vorstellung unseres neuen Projektes „Seniorenbetreuung am Bauernhof und bei Gastfamilien im ländlichen Raum“ am 25. September in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern. Nahezu 70 Personen – Teilnehmerinnen an den bisherigen Lehrgängen, Behörden- und Verbandsvertreter sowie interessierte Bürger – nahmen an der Veranstaltung teil und bekräftigen in Kurzreferaten sowie anschließenden Gesprächen, dass diese Initiative „die richtige Initiative zum richtigen Zeitpunkt ist“. Und nachdem eines der zentralen Elemente dieser neuen Form der Seniorenbetreuung jenes der Gastfreundschaft ist, lud Juliane Pellegrini, die Direktorin der Fachschule, zu einem kleinen kulinarischen Umtrunk ein … denn Wohlbefinden geht auch durch den Magen!
… und für alle jene die bei der Projektvorstellung nicht dabei sein konnten, hier noch einige Zitate aus den Impulsreferaten.
Maria Kuenzer – Präsidentin der Sozialgenossenschaft Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben: „Die Jahreszeit in der wir uns jetzt befinden, der Herbst, zeigt uns die Vergänglichkeit – sowohl beim Menschen als auch in der Natur. Es geht darum, die Reife und das Bunte des Alters anzunehmen und zu gestalten. Der Wert des älteren Mitmenschen und seine Lebensleistung ist uns ein großes Anliegen und mit diesem neuen Dienst leisten wir unseren Beitrag.“
Leo Tiefenthaler – Obmann des Südtiroler Bauerbundes: „Eine der großen Herausforderungen für die Zukunft des ländlichen Raums besteht darin, den Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe stabilisieren. Viele neue Sparten entstanden im Bereich der Landwirtschaft in den letzten Jahren. Jetzt kommt eine neue dazu!“
Hiltraud Erschbamer – Landesbäuerin der Südtiroler Bäuerinnenorganisation: „Es ist uns als Bäuerinnenorganisation ein Anliegen, dass die Bäuerliche Familie vom Einkommen leben kann, das auf dem Hof erwirtschaftet wird. Die verschiedenen sozialen und bäuerlichen Dienstleistungen welche unsere Bäuerinnen anbieten, schaffen eine Möglichkeit dazu. Zweimal Arbeiten um einmal Leben zu können – das hat in der Vergangenheit funktioniert. Die neue Generation stellt andere Ansprüche, wenn diese nicht erfüllt werden können, werden die Betriebe aufgelassen. Die Seniorenbetreuung kann für alle eine Chance eines Zuerwerbs sein, vor allem aber für jene, welche derzeit noch kein eigenes Einkommen haben oder dieses außerhalb erwirtschaften.“
Paul Mair – Abteilungsdirektor der Land-, Haus- und Forstwirtschaftlichen Berufsbildung: „Die Fachschulen für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung sind angehalten, ihren Fokus in der Erwachsenenbildung verstärkt auf existenzsichernde Lehrgänge zu konzentrieren. Ich freue mich, dass heute einer dieser Lehrgänge Früchte trägt und eine neue, innovative Dienstleistung in den Startlöchern steht.“
Juliane Pellegrini – Direktorin der Fachschulen für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung Salern und Dietenheim: „An Tagen wir diesen bin ich besonders froh für Fachschulen für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung arbeiten zu dürfen. Wir geben nicht nur Jugendlichen eine gediegene Grundausbildung, sondern tragen auch dazu bei, bäuerliche Betrieben im Finden eines Zu- und Nebenerwerbes zu unterstützen und so einen Beitrag am gesellschaftlichen Wandel zu leisten. Ich wünsche der Seniorenbetreuung am Bauernhof und bei Gastfamilien im ländlichen Raum, dass die ersten Anbieterinnen mit viel Begeisterung und Erfolg starten, damit sie zugkräftige Vorbilder für viele Nachahmerinnen sind.“
Hermine Mutschlechner – Anbieterin der neuen Dienstleistung: „Ich habe diesen Kurs aus Überzeugung in die Menschlichkeit gemacht und wünsche mir, dass die Dienstleistung auch für diejenige erreichbar ist, die es sich eigentlich nicht leisten können.“
Luca Critelli -Abteilungsdirektor Abteilung 24 – Soziales: „In der Betreuung von Senioren brauchen wir eine größere Vielfalt der Angebote, um den Bedürfnissen der Familien gezielt zu begegnen. Die Betreuung bei Gastfamilien geht in diese Richtung. Unsere Abteilung unterstützt dieses Projekt auch finanziell.“
Waltraud Deeg – Landesrätin für Familie und Verwaltungsorganisation: „Es geht darum wie wir mit jenen umgehen, die die Fundamente unserer Gesellschaft gelegt haben.“
Andreas Schatzer – Präsident des Gemeindenverbandes und Bügermeister von Vahrn: „Die Tücken des Alters machen ein selbständiges Leben oft nicht mehr möglich. Dass unsere Bauern sich jetzt nach außen richten und fremde Menschen aufnehmen ist ein bemerkenswerter Schritt.“
Maria Kuenzer: „Wir haben einen Blumenstrauß, den wir jener Person geben, die von Anfang an, an unser Projekt geglaubt hat, die uns sowohl fachlich als auch bei der Umsetzung tatkräftig unterstützt hat. Einer Person, die trotz ihrer Position in der öffentlichen Verwaltung auch an neue Formen von Betreuung glaubte und dies zugelassen hat. Ein ganz, ganz großes Danke an die Amtsdirektorin des Amtes für Senioren und Sozialsprengel, Brigitte Waldner Mayr!“