Im Rahmen der Agrialp der Messe Bozen präsentierten am Sonntag Sozialgenossenschaft Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben, Südtiroler Bäuerinnenorganisation und Bauernbund ihr aktuelles Gemeinschaftsprojekt zur sozialen Landwirtschaft.
Die Aktionsbühne der Agrialp in der Messe Bozen bot am vergangenen Wochenende den passenden Rahmen, um das Projekt Heilsamer Bauerngarten zu präsentieren. Im Fokus dieses Projektes der sozialen Landwirtschaft steht die gemeinsame Gartenarbeit von Bäuerinnen, Bauern und Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Unterstützungsbedarf. Gartentätigkeiten werden dabei gezielt eingesetzt, um Bedürfnissen entgegenzukommen, spezielle Kompetenzen zu fördern und Ressourcen auszubauen.
Nach der Premiere des Projektvideos, das Teilnehmer bei den gemeinsamen Gartenaktivitäten auf den Höfen begleitet, fand eine Gesprächsrunde mit Verantwortlichen und Experten aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich statt. Landesbäuerin Antonia Egger Mair, Sozialgenossenschaft-Präsidentin Maria Hochgruber Kuenzer, Katherina Mittermair vom Stimpflhof in Aldein, Verena Harrasser von der Lebenshilfe, Dagmar Schwienbacher, Gartentherapie-Expertin, und Hansjörg Schweigkofler, Psychologe der Sanität Brixen, informierten, berichteten und bezogen Stellung zu Fragen rund ums Thema garten- & pflanzengestützte Tätigkeiten und soziale Landwirtschaft. Maria Hochgruber Kuenzer verwies auf den italienweiten Wettbewerb „Coltiviamo Agricoltura Sociale“ der Confagricoltura, zu dessen Gewinnern das Projekt Heilsamer Bauerngarten im vergangenen Jahr gehörte. Sozialprojekte, die einen engen Bezug zur Natur ermöglichen, seien gerade während der Pandemie von enormer Wichtigkeit. Landesbäuerin Antonia Egger unterstrich die Bedeutung der sozialen Landwirtschaft für Bäuerinnen und Gesellschaft.
Alle Experten waren sich darin einig, dass gezielt eingesetzte Gartentätigkeiten Kompetenzen, Wohlbefinden und Lebensqualität steigern können. Neben der erholsamen und entschleunigenden Wirkung des Gartens unterstützen auch der Bauernhof und die bäuerliche Mehr-Generationen-Familie die positiven Effekte für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Eine fundierte Ausbildung, so der einhellige Tenor aller Gesprächsteilnehmer, sei für die Ausübung von sozialen Diensten von Bäuerinnen und Bauern eine wesentliche Voraussetzung.
Das Projekt, das dank des Wettbewerbs „Coltiviamo Agricoltura Sociale“ mit finanzieller Unterstützung von Confagricoltura, Senior – L’Età della Saggezza Onlus und Reale Foundation umgesetzt werden konnte, soll als Dienst auf den Bauernhöfen in Südtirol Fortsetzung finden.
Hier das Video zum Projekt:
Hier die Aufzeichung der Gesprächsrunde: